Presseerklärung der Deutsche Buddhistische Union
Deutsche Buddhistische Union - Buddhistische Religionsgemeinschaft
Presseerklärung
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) hat in einer zweiseitigen Erklärung ihre Besorgnis über die Entwicklung der gegenwärtigen Genforschung und Biotechnik bekundet.
Die 52 Mitgliedsgemeinschaften des Dachverbands der deutschen Buddhisten sprechen sich gegen die Freigabe der sog. verbrauchenden Embryonenforschung aus. Insbesondere wenden sie sich gegen die Präimplantationsdiagnostik, das therapeutische und reproduktive Klonen, die Keimbahntherapie, sowie die Patentierung des Wissens von Leben und Lebewesen. Sie fordern die Aufrechterhaltung des Embryonenschutzgesetzes und das Verbot des Imports embryonaler Stammzellen.
Es ist das erste Mal in ihrer 46-jährigen Geschichte, dass die Deutsche Buddhistische Union (DBU) sich öffentlich und direkt in eine aktuelle politisch-gesellschaftliche Debatte einbringt. Die DBU begründet diesen Schritt mit der hohen ethischen Verantwortung des Buddhismus. Der lehne das Töten oder Verletzen aller Lebewesen ab. Er gemahne zur Begrenzung menschlicher Ansprüche und zur Einsicht in die Grenzen menschlichen Wissens.
Die DBU betont, der Buddhismus sei grundsätzlich nicht wissenschaftsfeindlich. Sie warnt jedoch vor den gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen des Bestrebens, den Menschen durch Züchten, Klonen und Selektieren optimieren zu wollen. Auf diese Weise werde "nicht die Krankheit, sondern der Kranke beseitigt". Es gehe die mitmenschliche Solidarität und Akzeptanz verloren.
Darüber hinaus sei der Wunsch, durch wissenschaftlich-technische Mittel den fehlerfreien, leidfreien und unsterblichen Übermenschen zu schaffen, illusionär und zwangsläufig scheiternd. Wahre Befreiung vom Leiden und menschliche Vervollkommnung könne eher auf geistigem Wege verwirklicht werden. Wissenschaft und Technik machten sich auf diese Weise zur "pseudo-rationalen Ersatzreligion", kritisiert die Deutsche Buddhistische Union.
Die deutschen Buddhisten appellieren abschließend an alle Beteiligten in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, sich ihrer hohen ethischen Verantwortung bewußt zu sein und das irdische Leben nicht "kurzsichtigem wirtschaftlichem Interesse, der Forderung nach Erfüllung aller Wünsche oder einem blinden Dogma des Helfens und Heilens zu opfern". Sie fordern statt dessen dazu auf, sich für die Schaffung von Lebensbedingungen einzusetzen, die der Würde aller Menschen wie auch der Tiere gerecht werden.
Copyright 2004 © by Netzwerk engagierter Buddhisten
Presseerklärung
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) hat in einer zweiseitigen Erklärung ihre Besorgnis über die Entwicklung der gegenwärtigen Genforschung und Biotechnik bekundet.
Die 52 Mitgliedsgemeinschaften des Dachverbands der deutschen Buddhisten sprechen sich gegen die Freigabe der sog. verbrauchenden Embryonenforschung aus. Insbesondere wenden sie sich gegen die Präimplantationsdiagnostik, das therapeutische und reproduktive Klonen, die Keimbahntherapie, sowie die Patentierung des Wissens von Leben und Lebewesen. Sie fordern die Aufrechterhaltung des Embryonenschutzgesetzes und das Verbot des Imports embryonaler Stammzellen.
Es ist das erste Mal in ihrer 46-jährigen Geschichte, dass die Deutsche Buddhistische Union (DBU) sich öffentlich und direkt in eine aktuelle politisch-gesellschaftliche Debatte einbringt. Die DBU begründet diesen Schritt mit der hohen ethischen Verantwortung des Buddhismus. Der lehne das Töten oder Verletzen aller Lebewesen ab. Er gemahne zur Begrenzung menschlicher Ansprüche und zur Einsicht in die Grenzen menschlichen Wissens.
Die DBU betont, der Buddhismus sei grundsätzlich nicht wissenschaftsfeindlich. Sie warnt jedoch vor den gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen des Bestrebens, den Menschen durch Züchten, Klonen und Selektieren optimieren zu wollen. Auf diese Weise werde "nicht die Krankheit, sondern der Kranke beseitigt". Es gehe die mitmenschliche Solidarität und Akzeptanz verloren.
Darüber hinaus sei der Wunsch, durch wissenschaftlich-technische Mittel den fehlerfreien, leidfreien und unsterblichen Übermenschen zu schaffen, illusionär und zwangsläufig scheiternd. Wahre Befreiung vom Leiden und menschliche Vervollkommnung könne eher auf geistigem Wege verwirklicht werden. Wissenschaft und Technik machten sich auf diese Weise zur "pseudo-rationalen Ersatzreligion", kritisiert die Deutsche Buddhistische Union.
Die deutschen Buddhisten appellieren abschließend an alle Beteiligten in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, sich ihrer hohen ethischen Verantwortung bewußt zu sein und das irdische Leben nicht "kurzsichtigem wirtschaftlichem Interesse, der Forderung nach Erfüllung aller Wünsche oder einem blinden Dogma des Helfens und Heilens zu opfern". Sie fordern statt dessen dazu auf, sich für die Schaffung von Lebensbedingungen einzusetzen, die der Würde aller Menschen wie auch der Tiere gerecht werden.
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